Karte und Messwerte
Messwerte und Grundstücksplan

Geobiologie

Bei geobiologischen Störungen handelt es sich um Zonen veränderter Erdaktivität. Darunter fallen v.a. unterirdische Wasserführungen, oft als Wasseradern bezeichnet, sowie geologische Verwerfungen, Spalten und Klüfte. Die über solchen Strukturen auftretenden Anomalien sind  mit entsprechenden messtechnischen Methoden eindeutig und sicher zu lokalisieren.

Zu den Auffälligkeiten über Verwerfungen und Wasserzonen zählen u.a. Anomalien der natürlichen Radioaktivität und des Erdmagnetfeldes. Radioaktive Auffälligkeiten können durch rasterförmige Messung mit einem Szintillationszähler erfasst werden. Dieser misst neben Gammastrahlung auch einen unbestimmten Anteil an Neutronenstrahlung. Letztere ist messtechnisch schwer zu erfassen, da sie keine Ladung besitzt und aufgrund ihrer hohen Energie im Gegensatz zu Gammastrahlung keine ionisierenden Eigenschaften aufweist. Wird Neutronenstrahlung aber durch Wasser abgebremst, verringert sich die Geschwindigkeit der Neutronen, wodurch sich ihre ionisierende Wirkung verstärkt. Dieser Prozess findet mit hoher Wahrscheinlichkeit über wasserführenden Zonen statt und wird heute als ein wesentlicher Faktor für die gesundheitsschädliche Wirkung solcher Störzonen diskutiert. Die über Verwerfungen und Wasserzonen ebenfalls auftretenden Anomalien des Erdmagnetfeldes können mit Magnetometern erfasst werden und die Ortung von Störzonen sinnvoll ergänzen. Bei Haus- und Schlafplatzuntersuchungen sind der Messung mit Magnetometern allerdings Grenzen gesetzt, da sich hier die Eigenmagnetisierung von Stahl in Bauteilen störend auswirkt.

Darüber hinaus erfordert eine geobiologische Untersuchung die Berücksichtigung der geologischen Situation, d.h. die Auswertung geologischer Karten hinsichtlich kartografierter Verwerfungen und substratbezogener Besonderheiten. Vor Ort erfolgt außerdem eine Untersuchung des Grundstückes auf Bauschutt- oder Altablagerungen. Auf diese Weise können gemessene Auffälligkeiten zugeordnet und natürliche von künstlich geschaffenen Anomalien unterschieden werden.

Bei Verdacht auf Schadstoffbelastung im Boden, z.B. durch Mineralölschäden, kann eine Messung mittels Bodensonde und direktanzeigendem Messgerät (Photoionisationsdetektor) vorgenommen werden. Auf die gleiche Art kann durch ein Radondosimeter auch eine mögliche Belastung mit Radon (siehe Radioaktivität/Radon) gemessen werden.