Radon-Bodengasmessung
Thermografiemessung
PAK-haltige-Dichtungsbahn
Fachwerk
Funkmast
Karte und Messwerte

SBM-2015

Die baubiologische Untersuchung nach dem STANDARD DER BAUBIOLOGISCHEN MESSTECHNIK

BAUBIOLOGIE MAES / Institut für Baubiologie + Ökologie IBN

Eine Übersicht der physikalischen, chemischen und biologischen Risikofaktoren, welche in Schlaf- und Wohnräumen, an Arbeitsplätzen und auf Grundstücken sachverständig untersucht, gemessen, ausge-wertet und schriftlich (mit Angabe der Messergebnisse, Messgeräte und Analyseverfahren) dargestellt werden. Bei Auffälligkeiten werden entsprechende Sanierungsempfehlungen erarbeitet.

Die einzelnen Punkte des Standards beschreiben biologisch kritische Umwelteinflüsse in Innenräumen. Deren professionelle Erkennung, Minimierung und Vermeidung im individuell machbaren Rahmen, das ist Sache der baubiologischen Messtechnik. Anspruch und Ziel ist es, unter ganzheitlicher Beachtung aller Standardpunkte und Diagnosemöglichkeiten ein möglichst unbelastetes und naturnahes Lebensumfeld zu schaffen. Bei den Messungen, Bewertungen und Sanierungen stehen baubiologische Erfahrung, Vor-sorge und das Erreichbare im Vordergrund. Jede Risikoreduzierung ist prinzipiell anzustreben.

Der baubiologische Standard, die dazugehörigen Richtwerte für Schlafbereiche und messtechnischen Randbedingungen wurden 1987 bis 1992 von der BAUBIOLOGIE MAES im Auftrag und mit Unterstützung des Institut für Baubiologie + Ökologie Neubeuern IBN entwickelt. Wissenschaft-ler, Ärzte und Kollegen haben mitgeholfen. Der Standard wurde erstmals im Mai 1992 publiziert. Diese Version SBM-2008 ist die 7. Neuerschei-nung, veröffentlicht Anfang 2008. Standard, Richtwerte und Randbedingungen werden ab 1999 von einer zehnköpfigen Sachverständigenkom-mission mitgestaltet, die Mitglieder sind zurzeit Dr. Dipl.Chem. Thomas Haumann, Dipl.Ing. Norbert Honisch, Wolfgang Maes, Dipl.Ing. Helmut Merkel, Dr. Dipl.Biol. Manfred Mierau, Uwe Münzenberg, Rupert Schneider, Peter Sierck, Dipl.Chem. Jörg Thumulla und Dr.Ing. Martin H. Virnich.

A. FELDER, WELLEN, STRAHLUNG

1. ELEKTRISCHE WECHSELFELDER (Niederfrequenz)
Ursache: Wechselspannung in Installationen, Kabeln, Geräten, Steckdosen, Wänden, Böden, Betten, Frei- und Hochspannungsleitungen...
Messung der niederfrequenten elektrischen Feldstärke (V/m) und der Körperspannung (mV) mit Bestimmung der dominierenden Frequenz (Hz) und von auffälligen Oberwellen

2. MAGNETISCHE WECHSELFELDER (Niederfrequenz)
Ursache: Wechselstrom in Installationen, Kabeln, Geräten, Trafos, Motoren, Frei- und Erdleitungen, Hochspannungsleitungen, Bahn...
Messung und Langzeitaufzeichnung der niederfrequenten magnetischen Flussdichte (nT) von Netz- und Bahnstrom mit Bestimmung der dominierenden Frequenz (Hz) und von auffälligen Oberwellen

3. ELEKTROMAGNETISCHE WELLEN (Hochfrequenz)
Ursache: Mobilfunk, Daten-, Bündel-, Flug-, Richt-, Rundfunk, Radar, Militär, Schnurlostelefone, drahtlose Netzwerke, Funkgeräte...
Messung der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlungsdichte (μW/m²) mit Bestimmung der dominierenden Funkdienste und niederfrequenten Signale (Pulsung, Periodizität, Modulation...)

4. ELEKTRISCHE GLEICHFELDER (Elektrostatik)
Ursache: Synthetikteppiche, -gardinen, -textilien, Kunststofftapeten, Lacke, Oberflächenbeschichtungen, Stofftiere, Bildschirme...
Messung der statischen elektrischen Oberflächenspannung (V) sowie deren Entladezeit (s)

5. MAGNETISCHE GLEICHFELDER (Magnetostatik)
Ursache: Stahlteile in Betten, Matratzen, Möbeln, Geräten, Baumasse...; Gleichstrom von Straßenbahn, Photovoltaikanlagen...
Messung der Erdmagnetfeldverzerrung als statische räumliche Flussdichteabweichung (μT, Stahl) bzw. zeitliche Flussdichteschwankung (μT, Strom) sowie der Kompassabweichung (°)

6. RADIOAKTIVITÄT (Gammastrahlung, Radon)
Ursache: Baumasse, Steine, Fliesen, Schlacken, Aschen, Altlasten, Geräte, Antiquitäten, Lüftung, Bodenstrahlung, Umwelt...
Messung der Äquivalentdosisleistung (nSv/h, %) sowie der Radonkonzentration (Bq/m³)

7. GEOLOGISCHE STÖRUNGEN (Erdmagnetfeld, Erdstrahlung)
Ursache: Ströme und Radioaktivität der Erde; lokale Störzonen durch z.B. terrestrische Verwerfungen, Spalten, Wasser...
Messung von Magnetfeld (nT) und Strahlung (ips) der Erde und ihrer auffälligen Störungen (%)

8. SCHALLWELLEN (Luftschall, Körperschall)
Ursache: Straßenlärm, Luftfahrt, Bahn, Industrie, Gebäude, Geräte, Maschinen, Motoren, Trafos, Schallbrücken...
Messung von Lärm, Hör-, Infra- und Ultraschall, Schwingung und Vibration (dB, m/s²)

B. WOHNGIFTE, SCHADSTOFFE, RAUMKLIMA

1. FORMALDEHYD und andere gasförmige Schadstoffe
Ursache: Lacke, Kleber, Spanplatten, Holzwerkstoffe, Möbel, Einrichtungen, Geräte, Heizung, Lecks, Verbrennung, Abgase, Umwelt...
Messung gasförmiger Schadstoffe (μg/m³, ppm) wie Formaldehyd, Ozon und Chlor, Stadt- und In-dustriegase, Erdgas, Kohlenmonoxid und Stickstoffdioxid sowie weitere Verbrennungsgase

2. LÖSEMITTEL und andere leicht- bis mittelflüchtige Schadstoffe
Ursache: Farben, Lacke, Kleber, Kunststoffe, Baumaterialien, Spanholz, Möbel, Einrichtungen, Beschichtungen, Pflegemittel...
Messung flüchtiger Schadstoffe (μg/m³, ppm) wie Acrylate, Aldehyde, Aliphaten, Alkane, Alkene, Al-kohole, Amine, Aromaten, Cycloalkane, Ester, Ether, Glykole, Halogenkohlenwasserstoffe, Isocyana-te, Ketone, Kresole, Phenole, Siloxane, Terpene und anderen organischen Verbindungen (VOC)

3. PESTIZIDE und andere schwerflüchtige Schadstoffe
Ursache: Holz-, Leder-, Teppichschutz, Kleber, Kunststoffe, Dichtungen, Beschichtungen, Schädlingsbekämpfung, Kammerjäger...
Messung schwerflüchtiger Schadstoffe (mg/kg, ng/m³) wie Biozide, Insektizide, Fungizide, Holz-schutzmittel, Pyrethroide, Flammschutzmittel, Weichmacher, PCB, PAK, Dioxine

4. SCHWERMETALLE und andere verwandte Schadstoffe
Ursache: Holzschutz, Baustoffe, Geräte, Baufeuchte, PVC, Farben, Glasuren, Sanitärrohre, Industrie, Altlasten, Umwelt...
Messung anorganischer Schadstoffe (mg/kg) wie Schwermetalle und Metallverbindungen, Salze

5. PARTIKEL und FASERN (Feinstaub, Nanopartikel, Asbest, Mineralfasern...)
Ursache: Aerosole, Schwebstoffe, Staub, Rauch, Ruß, Bau- und Dämmstoffe, Lüftungs- und Klimaanlagen, Geräte, Toner, Umwelt...
Messung von Staub, Partikelzahl und -größe, Asbest und sonstigen Fasern (/l, μg/m³, /g, %)

6. RAUMKLIMA (Temperatur, Feuchte, Kohlendioxid, Luftionen, Luftwechsel, Gerüche...)
Ursache: Feuchteschäden, Baufeuchte, Baustoffe, Lüftung, Heizung, Einrichtung, Atmung, Elektrostatik, Strahlung, Staub, Umwelt...
Messung von Luft- und Oberflächentemperatur (°C), Luft- und Materialfeuchte (r.F., a.F., %), Sauerstoff (Vol.%), Kohlendioxid (ppm), Luftdruck (mbar), Luftbewegung (m/s) und Luftionen (/cm³) sowie der Luftelektrizität (V/m), Feststellung von Gerüchen und der Luftwechselrate

C. PILZE, BAKTERIEN, ALLERGENE

1. SCHIMMELPILZE und deren Sporen sowie Stoffwechselprodukte
Ursache: Feuchteschäden, Wärmebrücken, Baumängel, Baumaterialien, Sanierungsfehler, Lüftung, Klimaanlagen, Einrichtung, Umwelt...
Messung und Bestimmung von kultivierbaren und nicht kultivierbaren Schimmelpilzen, Schimmel-pilzsporen und Pilzbestandteilen (/m³, /dm², /g) sowie Stoffwechselprodukten (MVOC, Toxine...)

2. HEFEPILZE und deren Stoffwechselprodukte
Ursache: Nässebereiche, Hygieneprobleme, Lebensmittelvorrat, Abfälle, Geräte, Wasseraufbereitung, sanitäre Einrichtung...
Messung und Bestimmung von Hefepilzen (/m³, /dm², /g) und Stoffwechselprodukten

3. BAKTERIEN und deren Stoffwechselprodukte
Ursache: Nässeschäden, Fäkalienschäden, Hygieneprobleme, Lebensmittelvorrat, Abfälle, Wasseraufbereitung, sanitäre Installationen...
Messung und Bestimmung von Bakterien (/m³, /dm², /g, /l) und Stoffwechselprodukten

4. HAUSSTAUBMILBEN und andere Allergene
Ursache: Milben, -kot und -stoffwechselprodukte, Schimmelpilzbefall, Hygiene, Hausstaub, Haustiere, Baufeuchte, Lüftung, Umwelt...
Messung bzw. Bestimmung der Milbenzahl und -exkremente, Pollen, Gräser, Tierhaare (/m³, /g, %)
Im Rahmen des baubiologischen Standards werden weitere Messungen, Überprüfungen und Begutach-tungen durchgeführt, z.B. der Lichtqualität, Beleuchtungsstärke und UV-Strahlung, des Leitungswassers auf toxische oder bakterielle Verunreinigung, von Baumaterialien, Möbeln und Einrichtungen, von Haus- und Holzschädlingen, auch Beratungen und Planungen für anstehende Projekte und Baubegleitungen.
Zu diesem Standard gehören die ergänzenden baubiologischen Richtwerte für Schlafbereiche, die spe-ziell für das Langzeitrisiko und die besonders empfindliche Regenerationszeit des Menschen entwickelt wurden, und ebenfalls die messtechnischen Randbedingungen und Erläuterungen, in denen die Kriterien für baubiologisch-sachverständige Messungen und Analysen näher beschrieben und festgelegt sind.

© IBN Holzham 25 83115 Neubeuern Telefon 08035/2039 Fax 8164 www.baubiologie.de
BAUBIOLOGIE MAES Schorlemerstr. 87 41464 Neuss Telefon 02131/43741 Fax 44127 www.maes.de
 

Baubiologische Richtwerte

für Schlafbereiche

BAUBIOLOGIE MAES / Institut für Baubiologie + Ökologie IBN

Die baubiologischen Richtwerte sind Vorsorgewerte. Sie beziehen sich auf Schlafbereiche, die besonders empfindliche Regenerationszeit des Menschen und das damit verbundene Langzeitrisiko. Sie basieren auf dem aktuellen baubiologischen Erfahrungs- und Wissensstand und orientieren sich am Erreichbaren. Darüber hinaus werden wissenschaftliche Studien und andere Empfehlungen zur Bewertung herangezogen. Es geht bei der baubiologischen Messtechnik um die professionelle Erkennung, Minimierung und Vermeidung kritischer Umwelteinflüsse in Gebäuden im individuell machbaren Rahmen. Anspruch und Ziel ist es, bei ganzheitlicher Betrachtung aller Standardpunkte und sachverständiger Zusammenstellung der vielen Diagnosemöglichkeiten die Quellen von Auffälligkeiten identifizieren, lokalisieren und einschätzen zu können, um ein  möglichst unbelastetes und naturnahes Lebensumfeld zu schaffen.

Unauffällige Werte                   bieten ein Höchstmaß an Vorsorge. Sie entsprechen den natürlichen Umweltmaßstäben oder dem häufig anzutreffenden und nahezu unausweichlichen Mindestmaß zivilisatorischer Einflüsse

Schwach auffällig                     heißt: Vorsichtshalber und mit besonderer Rücksicht auf empfindliche oder kranke Menschen sollten langfristig Sanierungen durchgeführt werden, wann immer es geht.

Stark auffällig                          ist aus baubiologischer Sicht nicht mehr zu akzeptieren. Es besteht Handlungsbedarf. Sanierungen sollten bald durchgeführt werden. Neben zahlreichen Fallbeispielen weisen wissenschaftliche Studien auf biologische Effekte und gesundheitliche Probleme hin.

Extrem auffällige Werte            bedürfen konsequenter und kurzfristiger Sanierung. Hier werden teilweise internationale Richtwerte und Empfehlungen für Innenräume und Arbeitsplätze erreicht oder überschritten.

Prinzipiell und übergeordnet gilt:

Jede Risikoreduzierung ist anzustreben. Richtwerte sind Orientierungshilfen. Maßstab ist die Natur.

  1. FELDER, WELLEN, STRAHLUNG

                                                             unauffällig                  schwach                stark                   extrem                                                                                                     auffällig                auffällig               auffällig           

  1. ELEKTRISCHE WECHSELFELDER  (Niederfrequenz)

Feldstärke

potentialbez. Messung             [V/m]        <   1                       1 -  5                     5 -  50                  >  50

potentialfreie Messung              [V/m]       < 0,3                  0,3 - 1,5                 1,5 - 10                   > 10

Körperspannung                      [mV]      < 10                     10 - 100              100 - 1.000             > 1.000

Werte gelten für den Bereich bis und um 50 Hz, höhere Frequenzen und deutliche Oberwellen sind kritischer zu bewerten.

DIN/VDE 0848: Arbeit 20000V/m, Bevölkerung 7000 V/m; WHO und IRPA: 5000 V/m; MPR: 25 V/m, TCO: 10 V/m

BImSchV: 5000V/m; Empfehlung US-Kongress/EPA: 10 V/m; Kinderleukämiestudien: 10V/m; Studien oxidativer Stress, Bildung freier Radikale, Melatoninabsenkung: 20 V/m; BUND: 0,5 V/m; Natur : <0,0001V/m.

  1. MAGNETISCHE WECHSELFELDER  (Niederfrequenz)

Flussdichte                               [nT]       < 20                    20 - 100               100 -  500                >   500

Werte gelten für den Bereich bis und um 50 Hz, höhere Frequenzen und deutliche Oberwellen sind kritischer zu bewerten. Netzstrom (50 Hz) und Bahnstrom (16,7 Hz) werden einzeln erfasst.

Bei intensiven und häufigen zeitlichen Feldschwankungen sind Langzeitaufzeichnungen durchzuführen- besonders auch über Nacht – und hierbei das 95. Perzentil zur Bewertung heranzuziehen.

DIN/VDE 0848 Arbeit: 20.000 nT, Bevölkerung 400.000 nT; BImSchV: 100.000 nT; Schweiz: 1000 nT; WHO/ IARC: 300-400 nT „potentiell krebserr.“; TCO: 200 nT; US-Kongress/EPA : 200 nT; DIN 0107 (EEG): 200 nT; BUND: 10 nT; Natur:<0,0002 nT.

  1. ELEKTROMAGNETISCHE WELLEN (Hochfrequenz)

Strahlungsdichte               [µW/m²]       < 0,1                   0,1 - 10                  10 - 1000                > 1000

Werte gelten für einzelne Funkdienste, z.B. GSM(D-/E-Netze), UMTS, WiMAX, TETRA, Radio, Fernsehen, DECT, WLAN… Angaben beziehen sich auf Spitzenwerte. Richtwerte gelten nicht für Radar.

Kritischere Funkwellen, wie z.B. gepulste bzw. periodische Signale (Mobilfunk, DECT, WLAN, digitaler Rundfunk…) sollten speziell bei stärkeren Auffälligkeiten empfindlicher und weniger kritische wie z.B. ungepulste bzw. nichtperiodische Signale (UKW, Kurz-, Mittel-, Langwelle, analoger Rundfunk…) speziell bei schwächeren Auffälligkeiten großzügiger bewertet werden.

Ehemalige baubiologische Richtwerte SBM-2003: gepulst< 0,1 keine, 0,1-5 schwache, 5-100 starke, <100 extreme Anomalie; ungepulst: < 1 keine, 1-50 schwache, 50-1000 starke, > 1000 extreme Anomalie.                     

DIN/VDE 0848: Arbeit bis 100.000 µW/m², Bevölkerung bis 10.000.000 µW/m², BImSchV: bis 10.000.000 µW/m²,

Mobilfunk: Schweiz bis 100.000 µW/m², Salzburger Resolution/ Ärztekammer: 1000 µW/m², EU-Parlament STOA: 100 µW/m², Salzburg:  10, µW/m² außen,  1 µW/´m² innen, EEG-, Immunstörung: 1000 µW/m² Handyfunktion: < 0,001 µW/m²,  Natur: < 0,000.001 µW/m².

  1. ELEKTRISCHE GLEICHFELDER (Elektrostatik)

Oberflächenspannung         [V]        < 100                   100 -  500             500 - 2.000              > 2.000

Entladezeit                            [s]         <   10                     10 -  20                  20 -  30                  > 30

Werte gelten für auffällige Materialien und Geräte in Körpernähe und/oder für raumdominierende Flächen bei ~ 50% r.F.

TCO: 500V; Schäden an Elektronik, Computerbausteinen: ab 100 V, schmerzhafte Schläge,  Funken: ab 2000-3000 V; Synthetikmaterialien, Kunststoffbeschichtungen: bis 10.000 V; Kunststoffböden, Laminate: bis 20.000 V; Fernsehbildschirme: bis 30.000 V; Natur < 100 V.

  1. MAGNETISCHE GLEICHFELDER (Magnetostatik)

Flussdichteabweichung (Stahl)   [µT]   < 1                          1 -  5                    5 - 20                    >20

Flussdichteabweichung (Strom) [µT]   < 1                          1 -  2                   2 - 10                    >10

Kompassnadelabweichung  [°]               < 2                        2 - 10                 10 - 100                  > 100

Werte bezogen auf die Flussdichteabweichung in µT durch Stahl/Metall bzw. Flussdichteschwankung in µT durch Gleichstrom.

DIN/VDE 0848: Arbeitsplatz 67.900 µT, Bevölkerung 21.200 µT; USA/Österreich: 5000-200.000 µT; Kernspin  2-4 T

Natur (Erdmagnetfeld): Mitteleuropa 40-50 µT , Äquator: ~25 µT , Pole ~65 µT, Magnetfeld Auge: 0,0001 nT, Hirn: 0,001 nT, Herz: 0,05 nT; Orientierung Tiere: 1 nT.

  1. RADIOAKTIVITÄT (Gammastrahlung, Radon)

Dosisleistungserhöhung   [%]             <  50                       50 - 70                 70 -  100                > 100

Werte bezogen auf die lokale Umgebungsstrahlung, mindestens jedoch auf 0,8 mSv/a bzw. 100 nSv/h (Durchschnitt in Deutschland), bei deutlich höherer Umgebungsstrahlung gilt eine geringere prozentuale Dosisleistungserhöhung.

Strahlenschutzverordnung: Bevölkerung 1 mSv/a  zusätzliche Belastung, Arbeitsplatz 20 mSv/a; BGA: Bevölkerung 1,67   mSv/a;  BRD im Schnitt <0,6 mSv/a (<70 nSv/h) Norddeutschland,<1,4 mSv/a (<165 nSv/h) 

   Radon                           [Bq/m³]              <  20                       20 - 50                 50 -  200                > 200

EU: 400 Bq/m³ (Altbau), 200 Bq/m³ (Neubau); Strahlenschutzkommission: 250 Bq/m³, Schweden: 200 Bq/m³, EPA: 150 Bq/m³   England (Neubau):  100 Bq/m³; WHO: 100 Bq/m³; Radonschutzgesetz BRD (Entwurf): 100 Bq/m³ Innenraum im Schnitt 20-50 Bq/m³, Außenluft im Schnitt 5-15 Bq/m³, Extremlagen > 1000 Bq/m³; Radonstollen :~100.000 Bq/m³; Lungenkrebs: Risikozunahme je 100 Bq/m³ um je 10 %.

7. GEOBIOLOGISCHE STÖRUNGEN (Erdmagnetfeld, Erdstrahlung)

Störung Erdmagnetfeld  [nT]               < 100                    100 - 200            200 -1000                < 1000

Störung Erdstrahlung     [% ]               <  10                      10 - 20                 20 -   50                  >  50

Werte bezogen auf das natürliche Erdmagnetfeld und die natürliche radioaktive Gamma- bzw. Neutronenstrahlung der Erde. Natürliche Erdmagnetfeldschwankungen: zeitlich 10-100 nT, Magnetstürme/Sonneneruptionen 100-1000 nT; Abnahme/Jahr: 20 nT.

B. WOHNGIFTE, SCHADSTOFFE, RAUMKLIMA

                                                                                             unauffällig           schwach               stark               extrem                                                                                                                                          auffällig               auffällig           aufällig

1. FORMALDEHYD und andere gasförmige Schadstoffe

Formaldehyd                                             µg/m³                  < 20                    20-50                 50-100            > 100

MAK: 370 µg/m³ ; BGA: 120 µg/m³; WHO: 100 µg/m³ ; Katalyse: 50 µg/m³ ; AGÖF Normalwert: 30 µg/m³;  VDI: 25 µg/m³;   Schleimhaut- und Augenreizung: 50 µg/m³; Riechschwelle: 60 µg/m³ ; Lebensgefahr: 30.000 µg/m³;  Natur: < 2  µg/m³; Umrechnung: 100 µg/m³ = 0,083 ppm

2. LÖSEMITTEL und andere leicht- bis mittelflüchtige Schadstoffe

Lösemittel  VOC                                        µg/m³                    < 100              100-300              300-1.000         > 1.000

Werte bezogen auf die Summe aller leicht- und mittelflüchtigen Substanzen in der Raumluft (TVOC).

Allergisierende, reizende oder geruchsintensive Einzelstoffe bzw. Stoffgruppen sind kritischer zu bewerten, das gilt speziell für besonders gefährliche bzw. krebserregende Luftschadstoffe.

Umweltbundesamt: 200-300 µg/m³ ; Seifert BGA Zielwert: 200-300 µg/m³ ; Molhave: 200 µg/m³; AGÖF Zielwert: 100 µg/m³; Natur < 10 µg/m³; AGÖF-Normalwert Einzelstoffe: Toluol 12 µg/m³, Xylol 5 µg/m³, Benzol 1,7 µg/m³, Ethylbenzol 2 µg/m³, Styrol 2 µg/m³, alpha-pinen 8 µg/m³ .

3. PESTIZIDE und andere schwerflüchtige Schadstoffe

Pestizide         wie PCP, Lindan, Permethrin, Chlorpyrifos,DDT, Dichlofluanid…                       

                                                 Luft                 ng/m³                < 5                       5-25               25-100           > 100

                                                 Holz, Material      mg/Kg            < 1                       1-10               10-100           > 100

                                                 Staub             mg/Kg                < 0,5                     0,5-2                2-10              > 10

                             Material mit Hautkontakt    mg/Kg                < 0,5                      0,5-2                2-10              > 10

PCP                                         Staub              mg/Kg                < 0,5                      0,5-1                1-5                > 5

Flammschutzmittel,

 chloriert                                          Staub               mg/Kg                < 0,5             0,5-2               2-10               > 10

 halogenfrei                                      Staub               mg/Kg                < 5                5-50               50-200            > 200

PAK                                                Staub               mg/Kg              < 0,5               0,5-2                2-20               > 20

Weichmacher                                 Staub               mg/Kg              < 100             100-250         250-1000        > 1000

Summenwerte in Nanogramm pro Kubikmeter Luft bzw. Milligramm pro Kilogramm Material, Holz, Staub.

Hausstaubwerte gelten für typische Stoffgemische. Angaben für an Staub adsorbierte Weichmacher (Gesamtgehalt: x 2). PCP nach LAGA. PAK nach EPA.

PCP-Verbotsordnung Material: 5 mg/kg; PCP-Richtlinie: Luft 1000 ng/m³, Zielwert 100 ng/m; ARGE-Bau: Luft: 100 ng/m³, Staub: 1 mg/kg; PCP-Richtlinie: Ziel: 300 ng/m³; PCB-Sanierungsziel NRW: 10 ng/m³; akute Gesundheitsgefahr: 3000 ng/m³; Sonderentsorgung: 50 mg/Kg; AGÖF Normalwerte Staub: PCP 0,3 mg/Kg, Permethrin 0,5 mg/Kg, TCEP 0,5 mg/Kg, PAK Benzo-(a)-pyren < 0,2 mg/Kg, DEHP 400 mg/Kg.

5. PARTIKEL und FASERN (Feinstaub, Nanopartikel, Asbest, Mineralfasern)

Die Partikel-, Faser- bzw. Staubkonzentration sollte in Räumen unter dem üblichen unbelasteten Hintergrund im Freien liegen. Asbest sollte in der Raumluft, auf Oberflächen und im Hausstaub gar nicht nachweisbar sein.

Ehemalige baubiologische Asbest-Luftrichtwerte SBM-2000: < 100 keine, 100-200 schwache, 200-500 starke, > 500/m³ extreme Anomalie.

Asbestfasern Luft BGA: 500-1000/m³; TRGS-Zielwert: 500/m³; EU: 400/m³; WHO: 200/m³; Aussenluft: 50-150/m³, Reinluftgebiete: 20/m³.

Partikel Luft – (Jahresmittel) BImSchV: 40 µg/m³, EU: 50 µg/m³ (<10 µm), EPA: 25 µg/m³ (<2,5 µm), VDI: 75 µg/m³, TA Luft: 150 µg/m³. Zugspitze: 5-10 µg/m³, Land: 20-30 µg/m³, Stadt: 30-100 µg/m³, Raum mit Zigarettenqualm: 10.000 µg/m³; Smog-Alarm Stufe 1: 800 µg/m³.  

6. RAUMKLIMA (Temperatur, Feuchte, Kohlendioxid, Luftionen, Gerüche...)

Relative Luftfeuchte in Prozent                 % r.F.                 40-60                <40/>60                <30/>70         < 20/>80

Kohlendioxid                                               ppm                  < 600                600-1000             1000-1.500        > 1.500

MAK: 5.000 ppm; DIN: 1500 ppm; VDI: 1000 ppm;  USA (Arbeitsplätze, Schulräume): 1.000 ppm; ungelüftetes Schlafzimmer nach einer Nacht bzw. Klassenzimmer nach einer Schulstunde: 2000-4000 ppm; Natur: 2008  Land 380 ppm, jährlicher Anstieg: 1-2 ppm.

Kleinionen pro Kubikzentimeter Luft            /cm³                  > 500                 200-500                  100-200           < 100

Achtung: Hohe Luftionenwerte in Innenräumen können auf Radon hinweisen

Am Meer > 2.000/cm³, Reinluftgebiete ~ 2.000/cm³, Land < 800/cm³, Stadt <700/cm³,ständige Luftionenabnahme in den letzten Jahrzehnten.

Luftelektrizität in Volt pro Meter                   V/m                 > 100                 100-500                 500-2.000         < 2.000

DIN/VDE 0848: Arbeit 40.000 V/m, Bevölkerung 10.000 V/m; Natur: ~ 50-200 V/m; Gewitter: ~ 5000-10.000 V/m.

C. PILZE, ALLERGENE, PARTIKEL                                                

1. SCHIMMELPILZE und deren Sporen sowie Stoffwechselprodukte

Die situationsangepasste Kombination verschiedener Diagnosemethoden und das Zusammenführen diverser Ergebnisse und Eindrücke steigert insbesondere bei Schimmelpilzbelastungen die analytische Sicherheit und macht Quellenzuordnungen und sinnvolle Bewertungen erst möglich, z.B. die Untersuchung von Luft, Oberflächen, Staub, Material und Hohlräumen mit Kultivierung auf Nährböden, mikroskopischer Bestimmung nicht kultivierbarer Pilze und Pilzfragmente, toxikologischer Analysen, Raumklima- und Feuchtemessungen….

Die Schimmelpilzzahlen im Raum sollten unter denen im Freien bzw. im Bereich von unbelasteten Vergleichsräumen liegen.  Die Schimmelpilzarten drinnen sollten sich nicht wesentlich von jenen draussen bzw. in unbelasteten Vergleichsräumen unterscheiden. Besonders kritische und toxinbildende Pilze sollten nicht oder nur minimal nachweisbar sein. Jeder Auffälligkeit, jedem Verdacht oder Hinweis ist nachzugehen: sichtbares Pilzwachstum – je größer desto kritischer, feuchteinduzierende Pilze, Mykotoxine und andere Stoffwechselprodukte, kühle Oberflächen – Wärmebrücken, dauerhaft hohe Luft- und Materialfeuchte, Bau- und Feuchteschäden, Problemkonstruktionen, Gerüche, Gebäudeanamnese, Krankheitssymptome, umweltmedizinische Ergebnisse…

Ehemalige baubiologische Schimmelpilz-Orientierungswerte SBM-1998 bis SBM-2003 (Einsatz von YM-Baubiologie-Agar und Bebrütung bei 20-24 °C, koloniebildende Einheiten KBE):  < 200 keine, 200-500 schwache, 500-1.000 starke, < 1.000 extreme Anomalie (Angaben für die Innenraumluft bei relativ niedrigen Referenzwerten der Aussenluft unter 500/m³); Oberflächen < 20 keine, 20-50 schwache, 50-100 starke, > 100/dm² extreme Anomalie (Angaben für Oberflächen unter alltäglichen Bedingungen, d.h. regelmäßiger Reinigung).

WHO: Pathogene und toxigene Pilze sind in der Raumluft nicht zu akzeptieren, ab 50/m³ einer Pilzart ist nach Quellen zu suchen, bis 500/m³ sind bei einer Mischung häufiger umwelttypischer Arten (z.B. Cladosporium) zu vertreten. Senkpiel/Ohgke: Innenraumkonzentrationen, die mehr als 100/m³ über der Aussenluft liegen, deuten auf eine Belastung hin. EU-Statistik für Wohnungen: < 50/m³ sehr niedrig, < 200/m³ niedrig, < 1000/m³ mittel, <10.000/m³ hoch, > 10.000/m³ sehr hoch. Detailliertere Bewertungen: Umweltbundesamt – ‚Schimmelpilz-Leitfaden’.

2.  HEFEPILZE und deren Stoffwechselprodukte

Hefepilze sollten in der Raumluft, auf Oberflächen und Materialien oder in Bett-, Wäsche-, Hygiene-, Bad-, Küchen- und Lebensmittelbereichen nicht oder nur minimal nachweisbar sein. Das gilt speziell für kritische Hefen.

3. BAKTERIEN und deren Stoffwechselprodukte

Die Bakterienzahlen in der Raumluft sollten im Bereich oder unter denen der Außenluft bzw. von unbelasteten Vergleichsräumen liegen. Besonders kritische Keime sollten nicht oder nur minimal nachweisbar sein, weder in der Luft noch auf Materialien, in Trinkwasser-, Hygiene-, Bad- oder Küchenbereichen. Jedem Verdacht oder Hinweis ist nachzugehen: hohe Materialfeuchte, Nässeschaden, Hygiene- und Fäkalienprobleme, Gerüche… Bei Pilzuntersuchungen sollten Bakterien mit einbezogen werden, und umgekehrt, sie kommen oft gemeinsam vor.